Tasting Notes: Laphroaig Batch 006 vs 007

Seit dem Festival ist er nun endlich da ... der lange erwartete Batch 007. Bereits im Januar abgefüllt, hatte er einen weiten Weg von Glasgow herüber nach Islay - zurück in die Destille. Während der kompletten Festivalzeit gehütet wie eine absolute Kostbarkeit - nur eine Flasche pro Person war erlaubt, war zwischendurch auch ausverkauft, haben wir es uns nun erst gegönnt, einen 007 zu öffnen. 

Mittlerweile wieder bei Laphroaig verfügbar - aber nach wie vor limitiert auf eine Flasche pro Person, wurde bekannt, dass auch diese Batch an Deutschland vorbeigehen wird.


Batch 006 wartete bereits geöffnet im Regal auf den nachfolgenden kleinen Bruder 007.


Wir starteten zuerst mit dem bekannten 006. 


Nase: Bohnerwachs, ein kokelnder Kiefernwald: Rauch und Harz. Im Hafen zum trocknen hängende Fischernetze ... und ein Hauch von Rumtopf ...


Dann im Mund: zuerst Bohnerwachs - dann Salz, Salz und noch mal Salz ... gefolgt von Chili. Erst mit dem nächsten Schluck kommt auch Süße und ein kleiner Hauch von Fruchtigkeit zum Vorschein.

Präsent bleibt er vor allem auf der Zunge, wird im Abgang leicht bitter. Leider nur mittellang und nicht anhaltend.

 

Nun kommt der Neue ... 007 ... großer, verheißungsvoller Name.


Nase: Bohnerwachs mit Karamell. Reife Früchte wie Pfirsich und Zwetschge, untermalt von brennendem Sandelholz. ,,, schon in der Nase deutlich komplexer als sein Vorgänger.

 

Im Mund dann: geräuchertes Marzipan und wieder Salz. Fast kann man das auslaufende Motoröl des alten, auf dem Kai aufgestellten Bootsmotors schmecken. bevor sich noch der Hauch eines verlöschenden Feuers einer Räucherei bemerkbar macht.

 

Im Abgang lang und mit anhaltender Süße.

 

So weit - so gut ... was passiert nach der Zugabe von ein paar Tropfen Wasser?

 

Nun haben wir eine verkehrte Welt. Eben noch eher belanglos im Vergleich, trumpft der 006 nun mit einer kräftigen Süße auf und die für Laphroaig so typische fleischige Note steht präsent im Glas. Auch im Abgang wird er nun deutlich länger. Die scharfen Chilinoten verschwinden allerdings.

 

Der 007: eben noch die License to kill und plötzlich sanft und eher devot. Cremig gaumenschmeichlerisch, mit Muskat und Lakritz. Der Rauch wirkt vordergründig.

 

Fazit:

 

Ohne Wasser gewinnt klar der 007, komplexer, vielschichtiger und länger. Mit einigen wenigen Tropfen Wasser wendet sich jedoch das Blatt. Hier liegt der 006 deutlich vorn. Für die Puristen ein klarer Sieg des 007, für alle jedoch, die gerne experimentieren und einen Abend lang durchaus Spass an sich öffnenden Aromen haben, werden den 006 sicher schätzen.

 

Mit den besten Grüßen von Islay,

Slainte


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